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Indigene-
Menschenrechte       

Die verlorene Welt des Mby'á-Guaraní Volkes

Kampf um Land und Überleben eines Indigenen Volkes

 

 

„Wald bedeutet Glück und Heiterkeit, ohne Wald sind wir traurig, können wir nicht leben“, sagt Hilario Acosta, der Häuptling des Mby′á- Guaraní-Stammes.

Der atlantische Regenwald bietet alles, was die Menschen seines Stammes im Dreiländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay zum Leben brauchen: Nahrung, Material für ihre Häuser und Kleider sowie das Gefühl der Verbundenheit mit dem Leben, der Welt, dem Kosmos...

 

Doch auch dort wird schon seit Jahrzehnten der Wald großflächig gerodet und dadurch dem indigenen Volk die Lebensgrundlage mehr und mehr entzogen. Das bedeutet für die Mby′á-Guaraní der Verlust ihrer Kultur und letztlich auch ihrer Identität. Die argentinische Ärztin Mariana Mampaey mit Schweizer Wurzeln versucht Tag für Tag dem Untergang dieser Welt entgegen zu wirken: mit ihrem Fachwissen, das weit über die Schulmedizin hinaus reicht, mit ihrem fundierten Kenntnissen über die Mby′á-Guaraní-Kultur und mit einer gehörigen Portion Mut, denn ihr Engagement ist der Regierung ein Dorn im Auge.

 

Charlotte Eichhorn hat die „Mutter Courage“ über einen längeren Zeitraum mit der Kamera begleitet. Entstanden ist ein berührendes Filmdokument über kleine und große Nöte im Alltag eines Volkes auf der Verliererseite.

Quilombolas

Afrikanische Seelen in brasilianischer Haut

 

Im 17. Jahrhundert wurden afrikanische Sklaven an die Oligarchen der Zuckerrohrplantagen in Brasilien verkauft. Einige konnten ins Hinterland fliehen, wo sie eine Art Wehrdörfer gründeten. Mit ihnen überlebten auch ihre afrikanischen Traditionen. Heute kämpfen ihre Nachfahren – die Quilombolas – für ihre Rechte und gegen die moderne Version der Versklavung durch Globalisierungs-Mechanismen von Landübernahme durch Monokulturen, die Umwelt- und soziale Probleme hervorrufen.

 

Dona Faustina hat die erste Tagung, an der die Afro-brasilianische-Ethnie über ihre Rechte, aber auch über den Ursprung ihrer Riten aufgeklärt wird, mitorganisiert . Auch Dona Givaniâ ist eine Vorreiterin in Sachen Rechte für die Quilombolas – sie ist die erste gewählte Quilombola Abgeordnete ihres Landkreises. 1993 bekam sie eine erste schriftliche Todesdrohung, weil sie sich gegen die ungerechte Trinkwasserverteilung engagiert hat.

 

Dona Faustina ist eingebunden in ein Programm der schweizerischen HEKS

Dona Givaniâ ist Mitgleid der in der Schweiz gegründeten 1000 FriedensFrauen Weltweit

Frauen bewegen eine Nation

Im Schatten der langen weissen Wolke

Maori und Pakeha in Aotearoa - Neuseeland

Das offizielle Neuseeland pflegt mit Blick auf den Tourismus noch immer das trügerische Bild des harmonischen, sozial gerechten Zusammenlebens der Maoris (Ureinwohner) und den Pakehas (weisse Einwanderer

Zwei Vertreterinnen der „1000 Friedensfrauen weltweit“- eine Maori und eine Pakeha - zeichnen sozio-politische Hintergründe des Zusammenbruchs eines Ur-Volkes nach. Sie berichten über Armut, gewalttätige Machos und Drogen in Maori Familien aber auch von Neuanfängen, Chancen, Bildung und gemeinsamen Umwelt-Aktionen in unserer heutigen globalen Welt. Auf beiden Seiten sind es die Frauen, die versuchen, Gesinnungsgräben zu überwinden und koloniale Geschichtsschreibung zu korrigieren.

 

Patsy Henderson, eine Pakeha, die Maori Bezeichnung für eine weisse Neuseeländerin, setzt sich mit den Folgen der Gewalt in den Familien auseinander. Pauline Tangiora, eine Maori Älteste, spirituelles Gewissen und internationale Kämpferin für indigene Rechte, fördert zwar den Dialog zwischen den Ethnien indem sie Brauchtum und Tradition fassbar macht, fordert aber auch die historischen Rechte der Ureinwohner ein.

Der gewaltfreie Rebell

Adolfo Pérez Esquivel, Friedensnobelpreisträger  1980

Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel hat in Lateinamerika den Militärdiktaturen die Kraft der Gewaltfreiheit entgegengesetzt und kämpft bis zum heutigen Tag an vorderster Front gegen alle Formen der Unterdrückung und Verletzung der Menschenrechte.

 

Adolfo Pérez Esquivel weiss, was soziale Ungerechtigkeit bedeutet. 1931 in Buenos Aires als Sohn eines spanischen Immigranten und einer indigenen Mutter geboren, bekam er zu spüren, was Armut heisst. Trotzdem hat er ein Studium an der Kunsthochschule in Buenos Aires erfolgreich abgeschlossen.

 

Esquivel ist Gründungsmitglied und Leiter der gewaltfreien Menschenrechtsorganisation für Frieden und gerechte Justiz - SERPAJ -, die seit 1974 in ganz Südamerika vertreten ist und für die Rechte unterprivilegierter Jugendlicher, das Selbstbestimmungsrecht der Ur-Völker und den Schutz deren Umwelt eintritt.

 

1977 wurde Esquivel verhaftet und gefoltert, da er der argentinischen Militärdiktatur (1976 – 1983) öffentlich entgegen trat. Dank internationalem Druck, vor allem aus der Schweiz, entkam er in letzter Minute seinem Tod.

 

1980 erhielt er den Friedensnobelpreis, weil er im Namen von SERPAJ öffentlich nach dem Verbleib der 30‘000 Menschen fragte, die während der Dauer der Militärdiktatur spurlos verschwanden.

 

Heute  lehrt er an der Uni in Buenos Aires  Friedenskultur und Menschenrechte und arbeitet in seinen zwei SERPAJ Friedensdörfern mit Jugendlichen aus armen Verhältnissen.

Charlotte Eichhorn porträtiert den argentinischen Menschenrechtler.

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Blutgetränkte Erde

Das Land der Xukuru im Nordosten Brasiliens

 

Das Volk der Xukuru, Ureinwohner im Nordosten Brasiliens, kämpft seit Jahren um das ihnen gesetzlich zugesprochene Land. Der charismatische Häuptling der 8000 Xukuru, Kazike Chicão, wurde vor neun Jahren im Auftrag der lokalen Grossgrundbesitzer von Pistoleros ermordet. Doch sein Geist lebt dank der Arbeit seiner Witwe weiter. Der Film zeigt den unermüdlichen Kampf der Ureinwohner um ihr Land.

 

 

Die Witwe des Kaziken Chicão, Dona Zenilda, wurde für ihr Engagement als Beraterin und Botschafterin ihres Xukuru Volkes zu einer der „1000 Friedensfrauen weltweit“ ernannt. Dona Zenilda kann das Reservat nur noch unter Schutzbegleitung verlassen. Auch ihr jüngster Sohn, Nachfolger seines ermordeten Vaters, Kazike Marcos, wurde 2003 von Pistoleros überfallen, er entkam verletzt, zwei seiner Xukuru Begleiter wurden getötet.

 

Trotz der ihnen zugesprochenen Landtiteln werden die Xukuru heute nicht nur von den Pistoleros der Feudalherren bedroht, sondern auch von den Mächtigen der lokalen Justiz. Um sozio-politische Aktivitäten der Xukuru zu stoppen, fingierten diese über 100 Anklagen gegen Mitglieder der Xukuru, auch gegen Kazike Marcos. Die Gerichtsprozesse werden von Amnesty International und anderen europäischen Nichtregierungsorganisationen kritisch überwacht.

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Mangroven, indigene Identität und Frauenpower

Die alternative Karriere einer Schweizerin in Brasilien

Taten statt Worte - das ist der Leitgedanke von Esther Neuhaus. Die 30-jährige Bernerin ist studierte Geografin - heute lebt sie in Brasilia und ist Chefin über 500 brasilianische Nichtregierungs-Organisationen für Umwelt und Sozialfragen. 2005 war sie Mitorganisatorin des Welt Sozialforums in Porto Alegre.

 

Ihre Aufgaben sind vielfältig - wenn immer möglich informiert sie sich vor Ort, zum Beispiel über das Mangrovensterben oder die Auswirkungen des Massentourismus. Sie übernimmt auch schon mal eine unbezahlte Mentorenrolle für eine kämpferische Mapuche Indianerin, die in den Mapuche Dörfern lokalen Solidar-Tourismus fördern und die Anerkennung des Ur-Landeigentums der Mapuche Indianer will. Das heisst, in ganz Patagonien kämpft sie gegen geplante Staudämme, Massentourismus und Global Players, die das Ur-Landeigentum der Mapuche Indianer nicht anerkennen wollen.

 

Der Film berichtet nicht nur von der Arbeit von Esther Neuhaus, er zeigt ein Südamerika im Aufbruch, wo indigene Politiker, Nicht-Regierungsorganisationen und Aktivisten die Kontrolle über Umwelt, Kultur und Sozialprodukt zurückerobern wollen.

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